Inwiefern wird das IWZ Ihrer Meinung nach die Verbindung zwischen Universität und Stadtgesellschaft stärken?
Mit dem IWZ rückt die Universität noch mehr in die Mitte von Passau, schon rein baulich an einem der zentralen Plätze der Stadt, wo die unterschiedlichsten Menschen aufeinandertreffen – auch solche, die eher keine Berührungspunkte mit dem akademischen Betrieb haben. Das allein ist schon ein Statement. Vor allem aber wird es darauf ankommen, was hier geboten wird – für die Universität selbst wie überhaupt für alle Menschen, die hier leben. Das ist die große Chance an diesem Standort.
Die Stadt Passau hat lange auf einen Konzertsaal gewartet: Was bedeutet der neue konzertant nutzbare Hörsaal für das kulturelle Leben in der Stadt?
Der Saal schließt eine Lücke, die vom Publikum und den Veranstaltern in Passau zu Recht seit Jahrzehnten beklagt wird. Ein professionell gestalteter Saal mit exzellenter Akustik und einer Kapazität von 800 Sitzplätzen fehlt einfach bislang. Wenn das IWZ fertig sein wird, hat jedes Format in Passau seinen Raum: vom Kammerkonzert, etwa in der Heilig-Geist-Kirche oder der Redoute, bis hin zu Pop-Events in der Dreiländerhalle. Auch die Kirchen werden weiterhin gefragte Veranstaltungsorte bleiben, speziell für geistliche Musik. Der Saal wird das kulturelle Leben in Passau immens bereichern, da bin ich mir ganz sicher.
Was ist Ihre Vision? Was würden Sie gerne dort sehen/hören?
Mein Eindruck ist, dass die Veranstalter in Passau den Saal im IWZ regelrecht herbeisehnen. Von daher wäre es aus meiner Sicht wichtig, dass die Nutzungsbedingungen so gestaltet werden, dass auch die vielen ehrenamtlich organisierten Kulturanbieter in Passau, die ja auch großen Rückhalt in unserer Zivilgesellschaft haben, den Saal nutzen können, nicht nur professionelle Anbieter. Und wenn ich mir selbst etwas wünschen darf, dann würde ich mich riesig über eine Symphonie von Gustav Mahler im neuen Saal freuen – warum nicht gleich zur Eröffnung? Da sieht und hört man, was ein Saal kann.