Modell für die Städteplanung
Picture of Nicola Jacobi

Nicola Jacobi

Neubau am Spitzberg: Wie alles begann

Im Jahr 2018 starteten die ersten Planungen für einen Erweiterungsbau der Universität am Spitzberg. Eine kurzer Überblick vom Grundstückskauf bis zur Ausschreibung.

Seit ihrer Gründung ist die Universität Passau stetig gewachsen, der Campus hat sich immer weiter entlang des Inns ausgedehnt, Gebäude in der Nähe wurden angemietet. Und doch reicht der Platz nicht. So entstand 2018 die Idee einer räumlichen Erweiterung, der größten in der Geschichte der Universität. Diesmal allerdings nicht am Inn, sondern mitten in der Stadt.

Das Grundstück

Um die Pläne eines Neubaus in Stadtnähe zu realisieren, kaufte der Freistaat Bayern direkt unterhalb der Löwenbrauerei am so genannten Spitzberg ein Grundstück von der Löwenbrauerei Passau AG . Die Lage schien perfekt: in unmittelbarer Nachbarschaft der Universität Passau und zentral in der Stadt, vis-à-vis des Klostergartens an der Ecke zwischen der Dr.-Hans-Kapfinger-Straße und dem Kleinen Exerzierplatz.

„Das Löwenbrauereigelände am Spitzberg öffnet das Campusgelände in die Stadt hinein und ist in dieser exponierten Lage eine städtebauliche Gestaltungschance für Stadt und Universität. Universitätscampus und Stadtraum entwickeln sich gemeinsam und die Universität wird im städtischen Alltag eine größere Sichtbarkeit haben. Wir wünschen uns das neue Gebäude als Tor in die Wissenschaftsstadt Passau“, sagte die damals amtierende Uni-Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth.

Der Bauantrag

Im September 2018 gab das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Einvernehmen mit dem Bayerischen Finanzministerium sowie dem Bayerischen Bauministerium grünes Licht für den Bauantrag der Universität zum Neubau eines ‚Internationalen Wissenschaftszentrums Passau’, so die offizielle Bezeichnung des Erweiterungsbaus der Universität, dessen multifunktionaler Hörsaal auch für Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen soll.

In den folgenden Monaten prüfte das Staatliche Bauamt die Grundstücksfläche am Spitzberg auf Herz und Nieren: Zahlreiche vorbereitende Untersuchungen klärten zum Beispiel die Qualität des Baugrunds, die Schadstoffbelastung in den Bestandsgebäuden und im Boden oder die örtliche Verkehrssituation. Ebenso stimmte das Staatliche Bauamt die Auswirkungen der Planung auf Abstandsflächen und Brandwände auch mit den Nachbarn, der Bayerischen Löwenbrauerei Franz Stockbauer AG Passau sowie der M&R Immo GmbH Rotthalmünster. Die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen und Abstimmungsgesprächen flossen dann als Rahmenbedingungen und Hinweise in die Auslobung des Architekturwettbewerbs ein. Die Betreuung des Wettbewerbs übernahm das Büro Bohn Architekten GbR aus München.

Die Ausschreibung

Im Herbst 2019 startete dann ein europaweites Ausschreibungsverfahren. Das Raumprogramm für den geplanten Universitätsneubau am Spitzberg umfasste neben Seminar-, Besprechungs- und Verwaltungsräumen auch einen rund 800 m² großen Hörsaal, der mit Bühnenraum und raumakustischer Ausrüstung auch für Konzerte nutzbar sein sollte. Zum Bauprogramm gehörten des Weiteren eine Cafeteria und eine Tiefgarage mit rund 90 KFZ-Stellplätzen, dazu rund 100 Abstellplätze für Fahrräder.

Die Beteiligten

Um den Neubau am Spitzberg Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es eine Menge Akteure. Am 8. Mai 2019 kamen Vertreterinnen und Vertreter des Staatlichen Bauamts, des Büros Bohn Architekten, der Löwenbrauerei sowie der Franz und Maria Stockbauer’schen Stiftung, des Investors M&R Immo GmbH Rotthalmünster und der Universität Passau zusammen und bekräftigten ihre Bereitschaft zur Unterstützung des Bauprojektes zur Erweiterung der Universität.

„Wir haben rund eine Million Euro investiert, um das fehlende Puzzleteil des Grundstücks am Spitzberg zu erwerben und so dieses für Stadt und Region herausragende Projekt an exponierter Stelle zu ermöglichen. Als Vertreter des Investors und leidenschaftlicher Passauer kann ich sagen, dass wir die architektonische Entwicklung voll unterstützen werden“, erläutert Heinz Rosenberger von der M&R Immo GmbH.

„Die Erweiterung der Universität am Spitzberg ist eine große Chance für die Stadt Passau und die Region“, so Brauereidirektor Markus Schröder. „Unserem Gründer Franz Stockbauer hätte das gefallen, und ich denke, wir handeln hier ganz in seinem Sinne.“

„Die Franz und Maria Stockbauer’sche Stiftung, Mehrheitsaktionär der Löwenbrauerei Passau AG, unterstützt im Rahmen des Deutschlandstipendiums seit Jahren besonders begabte Studierende an der Universität Passau. Dieses Vorhaben entspricht somit dem Stiftungszweck in idealer Weise“, so Thomas Stockbauer-Muhr, Stiftungsvorsitzender.

Teile diesen Post mit Deinen Freunden.
Nach oben scrollen